ein Lied ohne Worte für Violoncello solo
Manfred Trojahn über die Entstehung und über den Titel seines virtuosen, eindrucksvollen Solowerkes: „Zugegeben, ich weiß nicht, ob er Möwen hatte, aber da er in Hamburg geboren wurde, wird er nicht ohne den Eindruck der Möwenschreie durchs Leben gegangen sein. Ich weiß auch nicht, ob Möwen in Rom für ihn eine Rolle gespielt haben. Ich selbst war höchst erstaunt, als ich vor ein, zwei Jahren in der Villa Massimo von heftig rhythmisierten Möwenschreien – na ja – nicht genervt, aber doch gestört worden bin. Ich wollte ein Fagottsolo zu Papier bringen und die Möwen störten. Bis ich auf die Idee kam, genau diese gehörten Tonfolgen dem Stück zugrunde zu legen. Und die Tonfolgen aus dem Fagottsolo liegen nun wieder dem des Violoncellostückes zugrunde – so kommt es zu Titeln ... Natürlich windet sich das Violoncello virtuos aus der Möwenmotivik und kommt ins 'elfige' Dahinjagen, das Mendelssohn in die Musik gebracht hat, das er immer wieder in seinen Stücken aufscheinen lässt und es gelangt zu einer Cabaletta. Nun sind Cabaletten für Mendelssohn nicht sehr repräsentativ, aber beim Komponieren wollte ich unbedingt diese Cabaletta an diese Stelle setzen und so werden wir schon damit zurecht kommen, Mendelssohn und ich, zumal er danach wieder beim Dahinhuschen zu seinem Recht kommt und natürlich beim tonalen Schluss, der ja für seine Zeit signifikanter ist als für meine ... oder???“
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