Posaunenchor-Bläser spielen gerne neue Literatur; die goldglänzenden Instrumente und die klangvolle Gemeinschaft helfen, sich auch an unbekannte Noten heranzuwagen. So möchte Martin Huß die starkbesuchten Bläsertreffen in der großen Marienkirche in Greifswald mit einer Advents–Fanfare eröffnen; die Berliner Dombläser wünschen sich eine bildhafte Partita zu „Lasst uns froh und munter sein” für eine Kinder-Einlage.
Der benachbarte Chorleiter Joachim Lindner/Bergfelde würde gerne sein Lieblingslied „Freiheit, die ich meine” zu seinem runden Geburtstag hören; zum Jubiläum des Posaunenchores wählt er „Danket dem Herrn”. Und der gestaltungsreiche Leiter der Karower Bläsergruppe Siegfried Hartmann fragt nach seltenen Choralvorspielen: „Der Morgenstern”, „Es ist ein Ros”, „0 Bethlehem”, „Möge die Straße”.
Das Posaunenwerk schreibt eine Beteiligung an dem Dresdner Straßenrondo „Tut mir auf die schöne Pforte” aus... Einige Lieder drängen sich von selbst vor wie „Wir wolln uns gerne wagen”, „Nehmt Abschied, Freunde”, „Leise rieselt der Schnee” oder „Stille Nacht”. Dieses Lied zeigt uns vom Ursprung her ein anderes Gesicht: Die Melodie hat im Original den Charme eines mozartischen Menuetts, und der 6-strophige Text des Pfarrers Joseph Mohr enthält wichtige theologische Aussagen.
Eingedenk der Singefreudigkeit der Bläserlnnen füge ich einige neue Lieder hinzu: von Klaus-Peter Hertzsch (An jedem Morgen. Als einst unsern Weg wir begonnen), von Lothar Petzold (Gehe deines Weg im Frieden), aus dem Nachlass meiner Schwester Ursula Lazay (Zum neuen Jahr) sowie das eigene „An den Strömen Babels”; es drückt 1982 meinen DDR-Frust aus. Dazu etliche Kanons, auch Jahreslosungen.