Nächtlicher Himmel op. 59a

Mit seiner Vertonung Nächtlicher Himmel nach Worten aus einem Brief von Vincent van Gogh begibt sich Rolf Rudin auf geradezu impressionistisches Terrain. So wie der berühmte Maler mit seinen Briefen literarische Bilder schafft und Landschaften bzw. Gemütszustände lebendig vor Augen zu führen weiß, so versteht es der vielfach ausgezeichnete Tondichter, diese Stimmungen musikalisch einzufangen. Seine Komposition für zwei- bis vierstimmigen Frauenchor (SSAA) und Klavier lebt von dynamischen Schattierungen, Taktwechseln, Chromatik und triolischen Figuren sowie harfenartigen Arpeggien, die dem Werk eine mystische Note verleihen. Der Chorpart dieses rund 4-minütigen Werks birgt aufgrund seiner von Chromatik durchsetzten Akkordfolgen einige intonatorische Klippen, die zu umschiffen sich aber mit Aussicht auf das einzigartige Klangerlebnis sehr lohnt.